Zur Predigtreihe „Geistlich Wachsen“ finden Sie hier die Mitschnitte der Predigten sowie die entsprechende Andacht dazu:
1. Oktober: Geistlich wachsen ist Beziehung
Gott ist Leben und schenkt Wachstum, in der Natur und im Geist (Markus 4,26–32).
Um zu wachsen, brauchen wir die Verbindung zu Jesus:
Jesus sagt: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Johannes 15,5
Dann wachsen in unserm Leben Früchte des Glaubens (Galater 5,22), nicht zu verwechseln mit den guten Taten, mit denen wir Gott beeindrucken wollen.
Als Gottes Kinder (Römer 8,15) entwickeln wir im Laufe der geistlichen Reifung unterschiedliche Stärken, die wir zum Nutzen der Gemeinschaft einsetzen (Römer 12,3–8).
Die Beziehung zu Jesus gibt unserem Glauben Nahrung; er ist Licht (Joh. 8,12) und Wasser (Joh 4,14) und lässt uns menschlich und geistlich reifen:
„Auf diese Weise sollen wir alle im Glauben eins werden und den Sohn Gottes immer besser kennenlernen, so dass unser Glaube zur vollen Reife gelangt und wir ganz von Christus erfüllt sind.“ (Epheser 4,13)
Welche Glaubensfrüchte sind in meinem Leben schon gewachsen?
Um welche möchte ich Gott bitten?
8. Oktober: Geistlich wachsen braucht Pflege
Menschliche Beziehungen muss man pflegen, damit sie wachsen.
Das gilt auch für die Beziehung zu Gott. Unser geistliches Leben kann sonst verkümmern und sogar verlorengehen.
Jesus hat seinen Jüngern die Füße gewaschen (Johannes 13, 3–10); er ist auch bereit, uns die Pflege zu geben, die wir brauchen. Nicht wir tun etwas für ihn, sondern er tut alles für uns. Er braucht aber unsere Offenheit und Bereitschaft dafür.
Jesus vergleicht sich selbst mit einem Gärtner und uns mit einem Feigenbaum, der noch keine Früchte trägt; doch der Gärtner düngt ihn, damit der Baum trägt (Lukas 13, 6–8).
Wenn uns Hoffnung fehlt oder unser Gewissen belastet ist, fehlt unserem Glauben etwas. Wir dürfen Gott aber um Glaubensfrüchte bitten (Jakobus 1, 2–5).
Es gibt viele „Pflegemittel“ für unseren Glauben. Zu den grundlegenden gehören Gebet, Bibellesen und Gemeinschaft mit anderen Christen. Lassen wir diesen „Dünger“ in unserem Leben wirken, so wird unser Glaube wachsen.
Welche Glaubens-„Pflegemittel“ habe ich schon genutzt?
Welche brauche ich gerade besonders?
Die Pflegefibel
Pflegemittel für den Glauben
Glaubenspflege ist eine individuelle Angelegenheit.
Wir empfehlen eine gesunde Mischung aus der Grundpflege, ergänzt durch zusätzliche Produkte je nach Lebenssituation. Auch die Dosierung hängt vom individuellen Pflegetyp und ‑bedarf ab.
Grundpflege
Nähe zu Gott („Stille Zeit“)
- Gott ansprechen, Zeit mit ihm verbringen, einfach „da sein“
- einen Wohlfühlort finden, an dem du zur Ruhe kommen kannst: ein fester Ort, eine feste Zeit, eine Bibel, vielleicht eine Kerze
- Gott als guten himmlischen Vater wahrnehmen
- Jesus als Bruder ins Leben einbeziehen, dich an ihm freuen
- dich vom Heiligen Geist trösten und aufbauen lassen
Bibellesen
- Gott besser kennen lernen: forschen wer, wie, wo Gott ist
- damit rechnen, dass Gott durch sein Wort zu dir spricht, und Erfahrungen mit ihm sammeln
- ermutigende Bibelworte sammeln und im Alltag als Gegengewicht gegen negative Einflüsse einsetzen
- Orientierung finden
Beten
- Alles, was dich bewegt, vor Gott aussprechen
- Zulassen, dass er es mit dir anschaut
- vertrauen und ihm überlassen, wie er handelt
- hinhören, denn Gott gibt Antwort; mit ihm ins Gespräch kommen
- Heilung, Freude, Vergebung erleben; seinen Rat befolgen
Gemeinschaft
- Zeit verbringen mit Menschen, die an Jesus Christus glauben (Gottesdienst, Hauskreise usw.)
- mit ihnen über Glaubenserfahrungen sprechen, miteinander beten
- sich gegenseitig unterstützen, mental und ganz praktisch
Typ- und situationsbedingte Pflege
Musik
- „Singen ist doppeltes Beten“
- Gott loben mit Stimme und Instrument, je nach Begabung, gerne auch mit anderen gemeinsam
Segnen
- Gottes gute Worte in das Leben eines anderen sprechen
- die Menschen um dich herum ermutigen und aufbauen
- Zuversicht verbreiten
Beichten
- einen Neustart machen in verfahrenen Lebenssituationen
- dich nicht mehr von der Vergangenheit fesseln lassen
- dich entscheiden, mit Gottes Kraft das Gute zu tun
- Heilung und Erneuerung erleben
Vertrauen einüben
- Glauben, dass Gott schwere Lebenswege mitgeht
- ihm vertrauen, dass er dich trotzdem liebt und treu bei dir bleibt
- auf vermeintliche Ansprüche verzichten und Gott glauben, dass er es gut mit dir meint
- geistliche Begleiter suchen
- innere Freiheit und Leichtigkeit gewinnen
Unsere besondere Empfehlung:
Glaubens-Booster
(viel hilft viel)
dein Lieblings-Lob-Lied singen | 1 x täglich |
damit rechnen, dass Gott in deinem Leben wirkt | 1 x täglich |
ein Gebetstagebuch führen, deine Fragen und Gottes Antwort notieren | nach Bedarf |
Gott in seiner Schöpfung wahrnehmen, gerne verbunden mit einer Atem-Übung | 3 x wöchentlich |
Stille Tage im Kloster | 1 x jährlich |
vergeben | nach Bedarf |
Jesus sagen, dass du bereit bist, ihm zu folgen (und es auch tun) | 1 x täglich |
Platz für eigene Ideen: | |
Pflegeberatung: Lichtblicke@evkircheschaafheim.de
15. Oktober: Geistlich wachsen tut gut!
Gott gibt uns seinen Heiligen Geist. Dieser schenkt uns natürliche und übernatürliche Gaben (Römer 12, 1. Korinther 12), die unser Zusammenleben bereichern und durch die Gott geehrt wird.
Sein Geist bewirkt, dass wir zu ihm umkehren. Gott schenkt denen Vergebung, die ihn darum bitten.
Vergebung bewirkt innere und äußere Heilung, wie bei dem Gelähmten, der von seinen Freunden zu Jesus gebracht wurde (Markus 2, 1–12).
Auf dieser Grundlage entwickeln sich die neun Früchte des Heiligen Geistes Gottes, von denen Paulus spricht: Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Sanftmut, Selbstbeherrschung (Galater 5,22).
Alle diese „Früchte“ des Geistes Gottes tun dem Leben gut – uns selbst und den Menschen, mit denen wir zu tun haben. Unsere Welt im Kleinen und im Großen braucht diese guten „Früchte“:
Freude und Erleichterung stellen sich ein, wenn wir vergeben bekommen.
Friede wird nur durch Vergebung möglich. Liebe zu Gott und Menschen wächst aus der Dankbarkeit für die Vergebung, usw.
Wann habe ich schon Freude über Vergebung erlebt?
Wen möchte ich mit Freude beschenken, indem ich vergebe?
22. Oktober: Geistlich wachsen braucht Korrektur