Die Evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­meinde Schaaf­heim hat mit viel ehren­amt­li­chem Enga­ge­ment reno­viert / Ein­wei­hung am 18. Juni

Die  evan­ge­li­sche Kir­chen­ge­meinde Schaaf­heim hat ihrem Gemein­de­haus eine Schön­heits­kur ver­passt. Das Beson­dere daran: der große Einsatz von Ehren­amt­li­chen, die mit rund 1500 Stunden dabei waren. Am Sonntag, 18. Juni, wird Ein­wei­hung gefeiert.

Die weiße Wand hinter Altar und Klavier sieht ziem­lich unschein­bar aus. Erst wenn das Licht angeht, werden Men­schen und Boote sicht­bar, als Relief in die Wand gear­bei­tet. Es erzählt  die Geschichte von Jesus und den Fischern, die ihn erken­nen, als er ihnen nach tage­lan­ger Flaute Netze voller Fische prä­sen­tiert. Das Wand­bild stammt aus dem Jahr 1985 und wurde sei­ner­zeit bei der Reno­vie­rung durch den Archi­tek­ten Fried­rich Baier erstellt, der das hob­by­mä­ßig machte. Ursprüng­lich war es dun­kel­braun, bei der jet­zi­gen Reno­vie­rung wurde es weiß gestri­chen, um mehr Leich­tig­keit in den Raum zu bekommen.

Das Wand­bild ist nur eines von vielen Bei­spie­len, was sich in den ver­gan­ge­nen drei Jahren im evan­ge­li­schen Gemein­de­haus in Schaaf­heim getan hat. Bis auf Elek­trik, Fuß­bö­den und Küche wurde fast alles ehren­amt­lich geleis­tet – rund 1500 Stunden. Etwa 50 Bau­hel­fer und ‑hel­fe­rin­nen waren im Einsatz, manche regel­mä­ßig, andere ein­ma­lig. Etwa 120.000 Euro hat die Reno­vie­rung gekos­tet. Und auch da spielt das Ehren­amt mit hinein: Als Irene Bern­hardt in einem „Lichtblicke“-Gottesdienst malte, ent­stand daraus eine Mal­werk­statt. Die dort gemal­ten Bilder werden nun bei der Ein­wei­hung zuguns­ten der Reno­vie­rung versteigert.

Gruppen konnten sich einbringen

2019 haben die ersten Pla­nun­gen begon­nen. Dazu gehör­ten eine große Ent­rüm­pe­lungs­ak­tion und die Befra­gung aller Gruppen, was sie sich wün­schen und brau­chen. In Schaaf­heim gibt es viele kir­chen­ge­meind­li­che Gruppen: Jugend, Posau­nen- und Kir­chen­chor, Instru­men­tal­kreis, Aus­schüsse, Kir­chen­vor­stand, Kon­fir­man­den, Frau­en­treff, Mal­werk­statt, Alpha-Kurs, Männer suchen Gott, Lob­preis, das „Lichtblicke“-Team, Kin­der­got­tes­dienst, Gebets­kreis und das Schef­femer Wohn­zim­mer. „Das Gemein­de­haus ist jeden Tag ver­ge­ben“, sagt Pfar­re­rin Chris­tiane Seresse.

Im Bau­aus­schuss gab es unzäh­lige Pla­nungs­tref­fen, um zu ent­schei­den, was während der Reno­vie­rung wie gemacht wird. In der Hoch­phase der Corona-Pan­de­mie gab es ohnehin keine Ange­bote im Gemein­de­haus, dafür konnte geschafft werden. „Wir waren einfach da“, sagt Horst Bern­hardt, der an diesem Vor­mit­tag zusam­men mit Bernd Muhl, Gerd Jakob und Pfar­re­rin Chris­tiane Seresse die Reno­vie­rung erläu­tert. Gerd Jakob hatte die Leitung der Fas­sa­den­ar­bei­ten über­nom­men, er koor­di­nierte, besorgte Mate­rial und küm­merte sich um die Bege­hun­gen mit der Kir­chen­ar­chi­tek­tin Nicole Braun­warth. Die betei­lig­ten Fach­fir­men stamm­ten aus der Region.

Das Gemein­de­haus war ursprüng­lich eine Pfarr­scheune und wurde 1942 bis 1945 an deren Stelle errich­tet und 1985 zuletzt reno­viert. Dass es jetzt nicht umfas­send ener­ge­tisch saniert wurde, hat auch mit „ekhn2030“ zu tun, wonach sich die Kir­chen­ge­mein­den neu auf­stel­len und die Gebäu­de­si­tua­tion neu geord­net wird.

Profi-Küche im Erdgeschoss

Die Gestal­tung des großen Raums mit dem Wand­bild wurde auf Anre­gung des Gebets­krei­ses ent­wi­ckelt, der sich einen Andachts­raum mit ruhiger Atmo­sphäre wünschte. In den Win­ter­mo­na­ten kam der Kir­chen­ge­meinde dieser Raum sehr zugute, denn als die Lan­des­kir­che zum Ener­gie­spa­ren aufrief, wurden die Got­tes­dienste kur­zer­hand ins Gemein­de­haus verlegt, das leich­ter und ener­gie­är­mer zu heizen ist als die Kirche. Die Küche des knapp 300 Qua­drat­me­ter großen Gemein­de­hau­ses ist kom­plett neu und auf Gas­tro­no­mie-Niveau ausgestattet. 

Die Böden wurden erneu­ert, die Balken über­ar­bei­tet und gestri­chen, ebenso die Fassade und die Innen­räume, das Dach wurde gedämmt, die Ter­ras­sen­tü­ren aus­ge­tauscht; es gab einen hydrau­li­schen Abgleich, um Energie zu sparen. Der obere Raum mit dem wun­der­ba­ren Blick auf Pfarr­gar­ten und Kirche – das „Wohn­zim­mer“ – wurde neu gestal­tet. „Schef­femer Wohn­zim­mer“ nennt sich auch ein offener Treff im Gemein­de­haus mit Snacks und Spielen, der von Corona unter­bro­chen wurde und jetzt wieder neu anläuft. Bei der Ein­wei­hung am Sonntag, 18. Juni, kann all das ange­schaut werden.

Der Tag beginnt um 10.15 Uhr mit einem Got­tes­dienst. Um 11.30 Uhr ist Gemein­de­ver­samm­lung mit dem Bericht zur Reno­vie­rung. Mit­tag­essen folgt um 12.30 Uhr, um 13.30 Uhr werden die Bilder aus der Mal­werk­statt zuguns­ten der Reno­vie­rung ver­stei­gert. Ab 14 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen.