Jesus als Chaosmanager
Lichtblicke Gottesdienst vom 12.03.2023
Der erste Eindruck beim Betreten des Ev. Gemeindehauses machte stutzig: Wer hat hier die Stühle gestellt? Sie standen teils über Eck, die Lehne nach vorne oder zur Seite. Einige standen tatsächlich in der Reihe. Beherzt stellten einige Gottesdienstbesucher ihren Stuhl gerade und stellten die gewohnte Ordnung wieder her. Ein Blick auf die Leinwand ließ ahnen, dass eine Absicht dahinter stand: „Jesus als Chaosmanager“. Man konnte gespannt sein, was hinter diesem Thema steckte.
Dann erlebte man einen Fußballtrainer, der zu Beginn des Spiels engagiert und zielstrebig die Maxime „Wir wollen gewinnen, aber fair!“ ausgab und dies durchzusetzen versuchte, bis nach seinem Empfinden der Schiedsrichter ungerecht agierte. Verärgert schwenkte der Trainer um und stachelte seine Mannschaft an, mit allen Mitteln die Gewinnchancen zu erhöhen. Es konnte einem förmlich leidtun, wie schnell der Trainer im Verlauf des Spieles gegen seine guten Absichten agierte.
Ein anderer Blick fiel auf eine Begebenheit aus dem neuen Testament. Im Lukasevangelium Kapitel 22, 39 – 53 wird von Jesus berichtet, wie er im Gebet mit Gott ringt und bereit wird, seinen bevorstehenden schweren Weg zu akzeptieren. Seine Jünger, die mit ihm wachen und beten sollten, sind dabei eingeschlafen und haben ihn allein gelassen. Anhand von Schattenspielszenen konnten die Gottesdienstbesucher den anschließenden Verrat durch Judas und Jesu Festnahme miterleben. Hierbei heilte Jesus einem Soldaten das Ohr, das einer seiner Jünger diesem im Eifer des Gefechtes abgeschlagen hatte.
In ihrer Ansprache griff Pfarrerin Seresse das Thema „Jesus als Chaosmanager“ auf. Sie zeigte auf, dass Menschen an verschiedenen Punkten Chaos im Leben haben. Das können hohe Anforderungen im Beruf sein, Probleme in der Familie, Krankheit und Tod, Schuld und Versagen.
Sie lenkte den Blick auf Jesus. Wie konnte er so souverän in dieser bedrohlichen, ja, chaotischen Situation handeln? Seine Zuversicht, dass Gott alles im Griff hatte und ihm beistehen würde, hat ihm Mut und Kraft verliehen, auch wenn er wusste, dass ihm Leiden bevorstand.
Was heißt das für uns heute? Wie kann Jesus unser Chaosmanager werden? Pfarrerin Seresse ermutigte, im Alltag Gottes Geist Raum zu geben:
- Komm mit Jesus ins Gespräch – nicht erst, wenn das Chaos da ist.
- Profitiere von der Kraft, die dir von Gott zufließt.
- Frage nach Gottes Perspektive auf die Dinge und weiche nicht aus!
- Habe Mut und handle!
Einige Mitarbeiterinnen erzählten, welche Erfahrungen sie gemacht haben, als sie im Gebet ihr Alltagschaos mit Gott besprochen haben. Gott gab ihnen wichtige Hinweise für den nächsten Schritt und den Mut, ihn zu gehen. Pfarrerin Seresse ermutigte die Besucher, eigene Erfahrungen mit Gottes Führung in herausfordernden Situationen mitzuteilen. Nach anfänglichem Zögern wurden von mehreren Besuchern berührende und auch lustige Begebenheiten erzählt.
Bewegende, moderne Lieder vertieften die Aussagen dieses Gottesdienstes, der die Besucher zu einer intensiveren Beziehung mit Gott ermutigte.
Die Ev. Kirchengemeinde lädt ein zum nächsten Lichtblicke-Gottesdienst am 14.05.2023 und zur Jugendfreizeit vom 29.07. – 05.08.2023 nach Wagrain – Kleinaarl in Österreich.
Ruth Becker